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Schimmelflecken richtig entfernen

Was hilft bei Schimmel in der Wohnung?

Ist der Schimmelpilz erst einmal da, ist das Entsetzen groß. Wir erklären, wie du die unliebsamen Wohnungsbesucher wieder loswirst.

Schimmel in der Wohnung entfernen: So einfach geht
Bild: Wanebo/Fotolia

Das Wichtigste in Kürze

  • Es riecht muffig, die Wand hat dunkle Flecken? Das könnte Schimmel sein.
  • Bist du gesund, ist er im ersten Moment meist ungefährlich. Aber er sollte entfernt werden, informiere also auf jeden Fall deinen Vermieter!
  • Kleine, oberflächliche Schäden kannst Du vielleicht noch selbst beheben. Bei größeren müssen Fachleute ran.

Wenn in den eigenen vier Wänden plötzliche Flecken an der Wand auftauchen, ist überlegtes Handeln gefragt. Denn Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch gesundheitliche Folgen haben. Doch wie entsteht Schimmel überhaupt und wie kannst du ihn richtig entfernen?


Wie Schimmel entsteht

Schimmelpilze brauchen Feuchtigkeit zum Wachsen. In der kalten Jahreszeit gedeihen sie deshalb besonders gut, denn feuchte Raumluft kondensiert dann leicht an kalten Wänden. Schon allein durch Kochen, Duschen, Wäsche trocknen und Atmen gelangen jeden Tag mehrere Liter Wasser in die Raumluft. Wird dann nicht richtig gelüftet, kann durch die feuchte Luft leicht Schimmel entstehen. Schließlich bietet eine Wohnung alles, was Schimmelpilze brauchen: milde Temperaturen, Feuchtigkeit und gute Nährstoffe - zum Beispiel aus Tapeten. Aber auch das ganze Jahr über können durch undichte Leitungen, Dächer und Fenster Feuchte- und Schimmel-Schäden entstehen.


Schimmel in der Wohnung ist im ersten Moment meist ungefährlich, wenn Du gesund bist. Trotzdem muss er entfernt werden, da er auf Dauer auch für deine Gesundheit schädlich sein kann. Für Menschen mit Asthma oder stark geschwächten Abwehrkräften, beispielsweise in Folge einer Chemotherapie, kann er sogar richtig gefährlich werden.



Vermieter:innen informieren

Wenn es sich um eine Mietwohnung handelt, musst Du den Schimmelschaden umgehend schriftlich dem Vermieter oder der Vermieterin melden. Die sollten sich um die Beseitigung des Schadens kümmern. Außerdem ist es sinnvoll, den Schaden z. B. durch Fotos zu dokumentieren. Manchmal ergeben sich dadurch aber auch Streitigkeiten, wenn es mit der Sanierung dauert, deine Wohnsituation beeinträchtigt ist oder es um die Suche nach der Ursache für den Schimmel geht. Bei diesen meist rechtlichen Fragen kannst Du Dich von der Verbraucherzentrale NRW beraten lassen.

Schimmel beseitigen

Kleine, oberflächliche Schimmelschäden kannst Du selbst beseitigen, aber nur, wenn Du dazu keine Baumaterialien entfernen musst und ganz gesund bist. Du solltest aber immer vorsorglich Schutzhandschuhe, Gesichtsmaske mit Feinstaubfilter und Schutzbrille tragen.


Sinn macht die eigene Schimmelentfernung nur, wenn Du die Ursache für den Feuchteschaden kennst und abstellen kannst, sonst kommt der Schimmel immer wieder. Der Schaden sollte nicht mehr als einen halben Quadratmeter groß sein - bei größeren Schäden muss eine Fachfirma ran. Egal, ob Du selbst loslegst oder eine Fachfirma kommt, verschimmeltes Material muss vollständig entfernt werden! Denn auch abgestorbene Bestandteile können noch eine allergieauslösende Wirkung haben oder muffig riechen.


Kleine Schäden

Ist der Befall klein und nur an der Oberfläche, genügen manchmal schon ein Schwamm und ein normaler Haushaltsreiniger, insbesondere bei glatten Flächen. Auf keinen Fall solltest Du Staub aufwirbeln oder gar in der Wohnung verteilen, wenn Du Schimmel entfernst. Bei porösen Flächen eignet sich auch ein 70 bis 80 prozentiger Ethylalkohol (z. B. entsprechend verdünnter Brennspiritus). Achtung: Nur bei weit geöffnetem Fenster anwenden und von Zündquellen fernhalten, sonst besteht Explosionsgefahr!


Anti-Schimmelmittel sind in der Regel nicht erforderlich und beseitigen die Biomasse des Schimmelschadens nicht rückstandslos. Im Gegenteil, einige Mittel können lebenslange Kontaktallergien hervorrufen. Da sich deren Wirkstoffe meist im Hausstaub oder in der Raumluft wiederfinden, bist auch du diesen Substanzen ausgesetzt.


Große Schäden

Hat der Schimmelpilz sich jedoch bereits weiter ausgebreitet oder über den Putz hergemacht, müssen oft nicht nur befallene Tapeten entfernt und erneuert werden, sondern auch die darunter liegenden Wandschichten. Hier müssen Expert:innen ans Werk, die die Gefahren und die nötigen Schutzvorkehrungen bei der Sanierung kennen und mit den aktuellen Vorschriften vertraut sind.



Was kann ich tun, damit es gar nicht erst soweit kommt?

  • Alle Räume mindestens auf 16 Grad Celsius heizen - bei regelmäßig genutzten Räumen mindestens 18 Grad. In ungedämmten Gebäuden mit kalten Außenwänden kann sogar eine etwas höhere Raumtemperatur nötig sein, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Im Winter mehrmals täglich etwa fünf Minuten bei weit geöffnetem Fenster lüften - am besten mit Durchzug, um die Raumluft schnell auszutauschen, ohne dass die Wände auskühlen; im Sommer kann der Vorgang länger dauern
  • Zusätzlich nach dem Kochen, Duschen, Baden & Co. Fenster weit öffnen
  • Tipps, wie Du sparsam heizt und gleichzeitig Schimmel vermeidest, kannst Du Dir auch hier auf Youtube ansehen.

Noch Fragen? Die Verbraucherzentrale NRW beantwortet schnell und unkompliziert alle Fragen rund um das Thema Schimmelbildung in der Wohnung. Außerdem kannst du hier einen Termin zur individuellen Beratung in deiner Nähe vereinbaren.




Buch-Tipp:

Einen umfassenden Überblick inklusive einem Erste-Hilfe-Kapitel und Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen bei Schimmel kannst du außerdem in dem Buch "Feuchtigkeit und Schimmelbildung - Erkennen, beseitigen, vorbeugen" nachlesen.


(Wi)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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2 Kommentar(e)

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  • Josef Reis

    Schimmelpilzbeseitigung

    Vorab zur Kenntnis: Ich habe Schimmelpilze angetroffen die gegen Essig- und Alkohol beständig sind und wieder nachwachsen. Das bedeutet der Pilz wächst aus dem alten Mycel nach. Daher besser 30%iges H2O2 zur Bekämpfung verwenden (Gefahrstoff) und keine Lappen oder Schwämme zur Reinigung verwenden, da man sie oft weiter verwendet. Nur Einwegmaterial das nach der Schimmelpilzentfernung entsorgt wird verwenden.

    Beste Grüße
    J.R.

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  • beate hermann

    Schimmel

    Wir haben vor Jahren ein Haus gekauft und weil wir nicht soviel Geld hatten , haben wir etwa 10 Jahre den Verkäufer seine alte Küche benutzt , wir hätten die Küche vielleicht heute noch aber vor 5 Jahren etwas hatten wir immer paar Tropfen Wasser in der Küche auf den Fußboden , das ging paar Monate so und plötzlich kam Wasser aus dem Schrank , daraufhin holten wir eine Firma und da kam der Schaden ans Tageslicht ! Hinter dem Küchenschrank war alles schwarz , die ganze Wand und ich fing an , abzuwischen , mir sagte aber auch der Handwerker nicht , ich soll das lassen , jedenfalls glaubte ich immer noch , das ist alles , nein abgekürzt , es kamen hohe Kosten auf uns zu ! Nicht wegen der Verschimmelten Wände , aber wir brauchten eine ganz neue Küche !

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