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Bunte Bonbons

Gesundheitsrisiken durch Farbstoffe

Alles so schön bunt hier! Viele Lebensmittel beeindrucken weniger durch Geschmack als durch ihre knalligen Farben. Manche davon müssen jetzt extra gekennzeichnet werden. Denn: Sie stehen im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden.

Bunte Limonaden (Bild: tom / fotolia.com)
Bild: tom / fotolia.com

Derzeit geht es um sechs synthetische Farbstoffe, die zum Teil unaussprechliche Namen wie Tartrazin, Chinolingelb, Gelborange, Azorubin, Cochenillerot und Allurarot haben. Besser bekannt sind ihre so genannten E-Nummern, die auch auf den Verpackungen zu finden sind (zum Beispiel E 102). Diese künstliche Farbstoffe machen vor allem Süßigkeiten wie Bonbons, Lutscher und Wassereis oder Limonaden bunt. Doch sie können auch die Farbe anderer Produkte - beispielsweise Pudding - auffrischen.


Laut einer britischen Studie können sie Hyperaktivität begünstigen. Nach einer Verordnung des Europäischen Rates und des Rates über Lebensmittelzusatzstoffe müssen Lebensmittel, die jene Farbstoffe enthalten, seit Juli 2010 den Warnhinweis "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beinträchtigen" tragen. Das geht der Lebensmittelwirtschaft zu weit - die Studie liefere keine ausreichend belastbaren Ergebnisse. Aber auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kamen nach Überprüfung der Studie zu dem Schluss, dass diese keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Aufnahme dieser Farbstoffe und Hyperaktivität herstellt. Trotzdem freuen sich Verbraucherschützer über den Warnhinweis.


Denn sie warnen schon länger vor diesen synthetischen Farbstoffen, die auch Allergien auslösen können. Sie können problemlos durch natürliche Farbstoffe ersetzt werden. Die Biolebensmittelhersteller machen es vor: Bei ihnen sorgen zum Beispiel Holunder oder Spinatrextrakt für Farbe in den Schleckereien. Die Natur liefert zahlreiche Pflanzen- und Fruchtextrakte, die als Farbstoffe dienen können. Verbraucherschützer beobachten, dass immer mehr Hersteller diesem Beispiel folgen und hoffen nun, dass sich dieser Trend fortsetzt und noch mehr Hersteller freiwillig ihre Rezepturen umstellen, um den Warnhinweis zu vermeiden.


(AB)

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