Dein gutes Recht
Gekaufte Ware zurückgeben
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn ihr was eingekauft habt, das euch ein paar Tage später doch nicht gefällt: Könnt ihr es zurückgeben?
- Im Geschäft könnt ihr es versuchen – es besteht aber keine gesetzliche Pflicht für den Händler, die Sachen zurückzunehmen.
- Anders ist es, wenn ihr was online bestellt habt. Da gibt es das Widerrufsrecht.
- Wenn gekaufte Sachen kaputt gehen, könnt ihr sie sowohl im Laden als auch beim Online-Shop reklamieren.
Tatsächlich gibt es so etwas wie ein "Rückgaberecht" im normalen Handel überhaupt nicht! "Normal" soll dabei heißen: Im Laden, im Geschäft, Kaufhaus usw. Falls das trotzdem möglich sein sollte, so geschieht es nur, weil das Geschäft von sich aus dazu bereit ist – aus reiner Kulanz, wie man so schön sagt. Aber ein Recht auf Rückgabe hat man als Käufer nicht – der Kaufvertrag, den man einging, ist bindend. Und auch, wenn man nicht jedesmal irgendwo unterschreibt: Jeder Kauf ist zugleich auch ein Vertrag, den man nicht einfach so wieder rückgängig machen kann, bloß weil einem das, was man gekauft hat, plötzlich nicht mehr gefällt. Allerdings hat man natürlich Rechte, wenn mit dem Produkt was nicht in Ordnung ist – die so genannten Gewährleistungrechte. Aber: Auch dann kann man es nicht gleich zurück geben ...
Reparatur und Ersatz gehen vor
Hat man an einem Produkt was zu reklamieren, kann die Sache zwar durchaus damit enden, dass man sein Geld zurück bekommt, aber nicht sofort. Die Ansprüche eines Kunden bei einer Reklamation zünden nämlich in zwei Stufen. Stufe eins: Käufer haben sozusagen erst mal die Wahl, ob sie eine Reparatur wollen oder ein anderes Exemplar des gleichen Produkts – die Rückgabe steht dabei noch nicht zur Debatte. In der Praxis ist es leider oft so, dass der Verkäufer diese Wahl übernimmt. Darf er eigentlich nicht, aber wer geht deswegen schon vor Gericht? Natürlich gibt es auch Produkte, die man gar nicht reparieren kann – wenn ihr eine Dose Suppe oder Cola kauft, und die hat ein Loch, wird wohl kaum jemand versuchen, sie wieder zuzuschweißen. Wie auch immer, nehmen wir an, es wird der Ersatz gewählt, dann muss das neue Exemplar aber auch in Ordnung sein.
Zuerst solltet ihr dem Verkäufer sagen, was zu bemängeln ist und ihm mitteilen, bis wann ihr die einwandfreie Sache erwartet. Dabei sollte dem Verkäufer genug Zeit gelassen werden, um zu reparieren oder neu zu liefern. Wird innerhalb eines angemessenen Zeitraums nicht repariert oder nachgeliefert, dann könnt ihr den Kaufvertrag auflösen und das Geld zurück verlangen. Legt ihr vorab nicht fest, innerhalb welcher Zeit der Verkäufer tätig werden soll, gilt folgendes: Wird Reparatur gewählt, hat der Verkäufer in der Regel einen Versuch dafür – ist es nach der ersten Reparatur nicht o.k., in der Regel Geld zurück!
Ausnahme Versandhandel
Und doch existiert da etwas, das man "Rückgaberecht" nennen könnte, aber nur im Versandhandel sowie bei einigen bestimmten Vertragsarten und Vertriebsformen (Geschäfte an der Haustür, am Arbeitsplatz oder am Telefon). Der richtige Name ist aber – Achtung, kleine juristische Spitzfindigkeit – Widerrufsrecht. Bleiben wir mal beim Versand, womit sowohl Käufe per Katalog als auch Online-Shopping gemeint sind. Weil ihr hier die Ware ja nicht sehen und überprüfen könnt, bevor sie per Post ins Haus kommt, gibt es ein 14-tägiges Widerrufsrecht ab dem Tag, an dem ihr eure Ware bekommen habt. So lange könnt ihr sie wieder ohne Angaben von Gründen zurück schicken. Ob das Produkt in Ordnung ist oder nicht, ist dabei belanglos; ihr habt diese Rückgabemöglichkeit auf jeden Fall. Nur zurück schicken reicht aber nicht: Ihr müsst ausdrücklich erklären, dass ihr die Ware nicht behalten wollt. Dazu füllt ihr einfach das Widerrufsformular aus, das euch der Händler bereitstellen muss. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen vom Widerruf (z.B. Lebensmittel) und ihr müsst unter Umständen das Porto selbst bezahlen. Das behandeln wir in einem anderen Artikel.
Und was gilt bei "Click & Collect"?
Das ist ja vor allem durch Corona ein Thema geworden: Online etwas bestellen und im Geschäft abholen. Gilt dafür das Widerrufsrecht? In der Regel ja, wenn ihr den Artikel tatsächlich verbindlich im Internet bestellt. Dabei ist es dann auch egal, ob ihr ihn dort schon bezahlt oder erst im Laden. Aber: Wenn ihr ihn online nur reserviert und euch im Laden entschiedet, ihn wirklich zu kaufen, habt ihr kein Widerrufsrecht. Dann wären wir wieder bei der oben schon erwähnten Kulanz.
Blind zugreifen solltet ihr deswegen aber auch online lieber nicht: Zum einen sind 14 Tage schnell vorbei (man vergisst so was auch schon mal ganz gerne ...), zum anderen kann es Porto kosten und ist mit Verpacken, Rennerei zur Post usw. auch relativ lästig. Und erst die Umweltbelastung ... So oder so gilt also: Think before you shop!
(Wi)
4 Kommentar(e)
Gut verständlich
In einfachen Worten erklärt, das finde ich gut. Solche leicht verständlichen Artikel findet man leider selten.
Ist zu klein
Es ist schön aber der Kleid is mir zu klein
Ich finde ihre Seite nicht gut !
Ihre Seite hat nicht hilfreiche Informationen die man brauch wir sollten für die Schule bei dieser Seite und informieren über rückversand und so aber hier stehen nicht viel Sachen deswegen ist diese Seite nicht sehr hilfreich.
Rückversand
Hallo Jamy,
danke für die Info. Die Informationen zum Rückversand findest du nicht in diesem Text, weil es hier um das grundsätzliche Recht bei Reklamationen geht. Speziell zum Rückversand haben wir diesen Text, der auch oben im Artikel verlinkt ist.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Was könnten wir aus deiner Sicht anders machen, damit du die Informationen besser gefunden hättest?
Grüße
Das checked4you-Team der Verbraucherzentrale NRW