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Nicht nur bei Getränkeflaschen

Mehrweg punktet

Mehrweg statt Einweg – das gilt nur für Getränke? Keineswegs. Auch sonst schmeißen wir zu viele Verpackungen einfach in den Müll. Wir geben Tipps, wie's anders geht!

Lunchboxen in verschiedenen Farben (Bild: fotomatrix / fotolia.com)
Bild: fotomatrix / fotolia.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Wir produzieren im europäischen Vergleich sehr viel Verpackungsmüll. Vieles davon lässt sich leicht vermeiden.
  • Die wichtigste Faustregel: Möglichst viel Mehrweg nutzen.
  • Viele Produkte gibt es auch unverpackt oder in einer abfallarmen Variante.

In Deutschland entstanden laut Umweltbundesamt im Jahr 2018 18,9 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle. Das ist eine unvorstellbare Menge, oder? Jeder von uns kann ein wenig drauf achten, dass nicht unnötig Müll produziert wird. Frei nach dem Motto: Nicht hopp und weg, sondern clever verpackt.

  1. Einkaufstaschen statt Plastiktüten

    Ende der 70er Jahre war er plötzlich da, der Slogan "Jute statt Plastik". Er prangte auf einem Jutebeutel. Der roch nicht so angenehm, sorgte aber für einen neuen Öko-Trend. Wer was für die Umwelt tun wollte, ging damit einkaufen und ließ die Plastiktüte im Laden. Heute haben Baumwoll- und Polyestertaschen den Jutesack längst abgelöst. Doch die Idee stimmt auch so: Klein zusammengefaltet passen diese Stofftaschen in jeden Rucksack und ersetzen den Plastikbeutel. Auch für loses Gemüse bieten immer mehr Supermärkte kleine Stoffbeutel an, welche die kleinen Plastiktüten in der Gemüseabteilung ersetzen.


  2. Lunch-Box statt Frühstücksbeutel

    Das Pausenbrot wird morgens immer hübsch in einen durchsichtigen Frühstücksbeutel gepackt? Und um die Apfelschnitze kommt Alufolie? Mmmhh... Das geht auch anders. Nämlich mit Butterbrotdosen – oder hipper ausgedrückt: Lunch-Boxes. Die gibt es in allen möglichen Farben, Formen und Designs, für die morgendliche Knifte, für Obst und Knabberzeug. Es gibt sogar krumme Varianten für Bananen. Ob man die allerdings braucht, wo die Banane ja ihre eigene Verpackung schon mitbringt, sei dahingestellt... Wer es japanisch mag, probiert einen neuen Trend aus: die Bento Box. So liebevoll kann man Essen in einer Tüte gar nicht anrichten.


  3. Eigene Dose beim Takeaway

    Mal eben schnell zum China-Mann und für abends eine Portion Glasnudeln mit Gemüse holen? Meistens gibt es beim Imbiss Einwegschalen zum Warmhalten. Doch gerade diese Materialien, die nach dem Essen im Abfall landen, sind nicht sonderlich umweltfreundlich. Warum also nicht einfach eine eigene Warmhaltedose mitnehmen und befüllen lassen? Oder lieber gleich in der Imbissbude vom Teller essen und jemand anderen für sich spülen lassen. Es gibt zwar kein Anrecht darauf, dass der Händler eure mitgebrachte Box befüllt, aber immer mehr Händler sind dazu bereit. Traut euch und fragt einfach nach. Immer mehr Imbisse und Lieferdienste bieten Mehrwegbehälter gegen Pfand an. Ab 2023 habt ihr sogar einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mehrwegverpackung.


  4. Trinkflasche statt Dose

    Auf dem Weg zum Fußball- oder Tanztraining wandert schnell noch eine Plastikflasche mit Schorle oder eine Dose Limo in die Sporttasche? Die bessere Alternative wäre eine Trinkflasche, die man schon zuhause befüllen kann. Es gibt sogar welche, in die man kohlensäurehaltige Getränke schütten kann, ohne dass was ausläuft. Am besten im Sportgeschäft oder im Kaufhaus bzw. Haushaltswarengeschäft genau nachfragen, wenn man's lieber prickelnd mag.


    Ein brauner Kaffeebecher
    Bild: sxc.hu / Ale_Paiva
  5. Tasse statt Plastikbecher

    Viele Schulen und Universitäten machen's vor: Dort gibt es keine Getränke in Einwegverpackungen mehr zu kaufen, sondern eine individuelle Schul-/Uni-Tasse, die ganz einfach gespült werden kann. Auch auf Weihnachtsmärkten oder anderen Veranstaltungen werden die Becher gespült, um so die Flut an weggeworfenen Plastikbechern einzudämmen. Sage und schreibe 130 to go-Getränkebecher nutzt jeder von uns im Durchschnitt jährlich. Ein teures Vergnügen, wenn man überlegt, dass ein Becher à 0,25 Liter über einen Euro kostet. Selbst gekocht kostet Kaffee aber nur etwa zehn Cent. Da hat man den Preis für eine Thermoskanne schnell raus. Wer Morgens keine Lust hat, seinen Kaffee selbst zu kochen, kann bei fast allen Bäckereien und Kaffeeshops seinen mitgebrachten Mehrwegbecher auf Nachfrage befüllen lassen. Vorteile: Der Kaffee bleibt im Thermobecher länger warm, er läuft weniger leicht aus und es entsteht weniger Abfall.


  6. Nachfüllpackungen

    Bei einigen Produkten gibt es Nachfüllpackungen: Zum Beispiel braucht man nicht jedes Mal einen Seifenspender mit der Lieblingswaschlotion zu kaufen. Oftmals gibt es "verpackungsärmere" Nachfüllpackungen – der Spender überlebt einige davon. Auch Lebensmittel wie Kakao oder Gewürze gibt es zum Nachfüllen in vorhandene haltbare Packungen. Haltet auch mal die Augen auf nach Alternativen ganz ohne Verpackung. Etwa ein Stück Shampooseife statt Shampoo in der Plastikflasche.


  7. Wiederverwertbare Geschenkverpackung

    Normalerweise packen wir Geschenke in Geschenkpapier. Und das geht dann ins Altpapier (sofern es nicht, schön glatt gestrichen, noch einmal benutzt wird). Doch oftmals bietet es sich an, auch die Verpackung zum Geschenk zu machen: zum Beispiel mit einem hübschen Stoffbeutel, einem Tuch oder einem Karton. Der kann auch selbst gemacht und ganz individuell gestaltet sein.


  8. Kreative Ideen für Verpackungsmüll

    Basteln ist absolut in! Während das früher "Kinderkram" war, geht der Trend zum Selbermachen. Warum nicht Verpackungsmüll für eigene Kreationen nutzen? Besser als die Verpackungen wegzuschmeißen ist das allemal. So kann man zum Beispiel Gläser bekleben und als Teelichter benutzen. Kartons können gestaltet und als Aufbewahrungsboxen für Kleinkram genutzt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Ein paar Anregungen in Videos geben wir euch auf dieser Seite.


  9. Die beste Verpackung ist keine Verpackung

    Zu guter Letzt: Keine Verpackung ist immer noch die umweltfreundlichste Lösung. Daher bei Einkäufen immer überlegen, ob's wirklich eine Verpackung braucht. Obst zum Beispiel wird ohnehin gewaschen oder sogar geschält, da braucht man keine Extra-Plastiktüte. Viele Hersteller verzichten auch auf doppelte Verpackungen - beispielsweise bei Zahnpasta oder Cremetuben. Ökologisch sind solche Produkte die bessere Wahl.


(Wi)

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5 Kommentar(e)

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  • Sarina

    Plastiktüten...

    Der Preis für Plastiktüten sollte stark angehoben werden. Die 15 Cent tun keinem weh, aber für einen Euro würden sicher viele Verbraucher eine andere Alternative wählen.

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  • Elisabeth

    Plastiktüten

    Warum bieten Kaufhäuser Plastiktüten immer noch wenn auch gegen Bezahlung an. Warum werden nicht nur Papiertüten oder Stofftaschen zu einem kleinen Preis angeboten? Alles andere ist doch nur Augenwischerei.

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  • checked4you

    Re: Plastiktüten

    Auch Papiertüten sind auch nicht uneingeschränkt gut. Und am besten ist in der Tat ein eigener Stoffbeutel oder ähnliches. Hier haben wir FAQ zu dem Thema: http://www.verbraucherzentrale.nrw/faq-plastiktueten.

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  • Elisabeth

    Plastiktüten

    Es ist mir klar und wird von mir auch so praktiziert aber es gibt seltene Ausnahmen und da wäre ein Papier- oder Jutebeutel allemal besser vor allem für die noch sehr zahlreichen Kunden die weiterhin grundsätzlich ohne Tasche einkaufen gehen.

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  • einhorn

    3. Eigene Dose zum Takeaway

    Das ist nun wirklich die einzige Idee, auf die ich noch nicht gekommen bin! Allerdings hab ich auch keine Vorstellung, was ich mir unter "eigenen Warmhaltedosen" vorstellen soll: ich kenn bisher nur Kühltaschen!?
    Der Rest ist mir ("Oma-Generation") bekannt: in meinen Kindertagen wurde z.B. schönes Geschenkpapier und auch die zugehörigen Bänder zur weiteren Verwendung sogar noch sorgsam ausgeschnitten und gebügelt = Mangel macht zwangsläufig umweltfreundlich.

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