Ab auf die Matte
Die Wahl der richtigen Kampfsportschule
Wer erwartet, in einer Kampfsportschule nur zu lernen, wie man anderen effizient auf die Rübe kloppt, liegt falsch. Es geht nicht darum, gut Prügel austeilen zu können: "Bei den meisten Kampfsportarten steht die Verteidigung im Mittelpunkt. Außerdem ist die Mischung aus dem Sport selbst und seinem Hintergrund sehr wichtig", meint Peter Belz, Trainer für Jiu Jitsu an der Düsseldorfer Schule "Kaminari". Mit anderen Worten: Bei den verschiedenen Richtungen, die alle aus asiatischen Ländern wie Japan, China oder Korea stammen, ist die dahinterstehende Geisteshaltung etwas sehr Wichtiges. Meditative Elemente und gesammelte Konzentration sind fester Bestandteil der meisten gängigen Kampfsportarten. Da schließt man z.B. erstmal die Augen, wenn man sich zum Training versammelt, und ohne vorherige Verbeugung passiert auf der Matte schon mal gar nichts. "Sportsgeist und Fairness, aber auch Anstrengung und Leistungswille sind wichtige Angelpunkte eines jeden verantwortungsvoll betriebenen Kampfsports", so Belz.
Ist man zu dem Schluss gekommen, dass sowas das Richtige sein könnte, steht man vor der Wahl der geeigneten Schule - und sollte sich auch auf jeden Fall mehr als eine einzige anschauen, bevor man sich entscheidet. Der eigene, subjektive Eindruck ist dabei natürlich erstmal ziemlich wichtig ("gefällt mir das hier oder nicht?) - aber es gibt auch ein paar objektive Kriterien, die man zu Rate ziehen kann. Da wären:
- Eine Probestunde sollte auf jeden Fall möglich sein - noch besser mehrere. Da kann man Laden und Trainer ein bisschen kennenlernen, und den Sport selbst natürlich auch. Es gibt ja bekanntlich mehr als nur eine Art von Kampfsport - also ist auch hier Antesten angesagt.
- Niemand wird es unverschämt finden, wenn ihr euch nach der Qualifikation und der "fachlichen Laufbahn" der Lehrer erkundigt - wie lange machen die das schon, haben sie vielleicht auch eine persönliche Beziehung zu den asiatischen Wurzeln des Sports? Nicht zwingend erforderlich, aber auch nicht schlecht ist es, wenn die Trainer eine "Übungsleiterqualifikation" aufweisen (das ist eine zusätzliche Fortbildung mit didaktischen und medizinisch-anatomischen Grundkenntnissen).
- Welche Länge hat die übliche Vertragslaufzeit? Manche bieten nur Verträge von mindestens einem Jahr, was eigentlich zu lang ist. Besser sind Halbjahres-Verträge, vor allem am Anfang, wenn man noch nicht weiß, ob man auch dabei bleiben wird.
- Ein kleiner Rundgang durch die Räume wäre angesagt. Wird man auch mit einer Gruppe genug Platz haben oder stehen dann alle an der einzigen Matte Schlange? Wie sehen die Duschen und Umkleiden aus? Allerdings ist eine Kampfsportschule auch kein Fitness-Center, man sollte also nicht unbedingt auch noch ‘ne Sauna erwarten.
- Gibt es überhaupt ein spezielles Training für Jugendliche? Das haben nämlich nicht alle, bei manchen gibt es nur Kinder- und/oder Erwachsenengruppen.
- Man kann auch mal fragen, wie die Schule es mit der "DOJO-Etikette" hält - das ist eine Art Regelwerk zum richtigen Umgang miteinander im Kampfsport. Wenn die euch daraufhin nur verständnislos anschauen, solltet ihr lieber wieder gehen, denn dann seid ihr wohl in irgendeiner Hinterhof-Klopperbude gelandet...
So, und wenn das alles geklärt ist, sollte man natürlich nicht vergessen, sich nach dem Preis zu erkundigen, neh? Und vor allem wäre da ja auch noch die Frage nach der Art des Kampfsports - nicht jede Schule bietet alle Richtungen:Judo oder Karate, Jiu-Jitsu oder doch lieber Tae-Kwan-Do, etc.? Das kommt auch sehr auf eure persönlichen Vorlieben an, und eine gute Kampfsportschule sollte in der Lage sein, euch zu dieser Frage eingehend zu beraten.
Eine Menge Infos findet man auch im Netz:
- www.ddk-ev.de (Deutsches Dan-Kollegium)
- www.djjb.de (Deutscher Jiu Jitsu Bund)
- www.karate-dkv.de (Deutscher Karate-Verband)
- www.kampfkunst-taekwondo.de (Infoseite zu Geschichte und Technik des Tae-Kwon-Do)
(Wi)
1 Kommentar(e)
sport
ich finde es doof!