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Plagen des Alltags

Verpackungen, Verschlüsse, Katastrophen

Verpackungen sind oft eine wirkliche Geduldsprobe. Der Mensch kann zum Mond und zurück fliegen - aber Joghurtbecher, deren Alu-Deckel nicht gleich mitten durch reißen, die stellen die Designer vor eine unlösbare Aufgabe!

Jemand öffnet eine Dose (Bild: sergei voropaev / fotolia.com)
Bild: sergei voropaev / fotolia.com

Hmmm, Orangensaft...! Schnell den komischen Klappverschluss aufgeklappt, dabei den Fingernagel eingerissen, seltsam... kommt nichts raus, aha, man muss erst noch die dünne Folie am Ausguss abziehen! Mist, die ist auf halbem Weg gerissen, die Öffnung deshalb noch zu. Also einen Schaschlikspieß suchen, oder irgendetwas anderes Spitzes... stocher, stocher, das Loch wird endlich größer, jetzt nur noch den Saft ins Glas gießen und... Schwupps! ist es passiert: Die Hälfte ist über das Glas hinaus geflogen.


Verpackungen sind oft eine wirkliche Geduldsprobe. Der Mensch kann zum Mond und zurück fliegen, Autos bauen, die 300 km/h fahren und so Sachen wie E-Mails erfinden. Aber Joghurtbecher, deren Alu-Deckel nicht gleich mitten durch reißen, die stellen die Designer vor eine unlösbare Aufgabe. Oder diese kleinen Senf- und Ketchup-Verpackungen, die man in der Pommesbude bekommt. Die werden wahrscheinlich von der Industrie der Reinigungsfachgeschäfte gesponsert. Nie (NIE!) wird man solch ein Tütchen aufreissen konnen, ohne sich 80 % des Senfs auf die Hose zu schmieren.


geöffnetes Senftütchen

Und wieviele CD-Hüllen hat man schon zerkratzt, weil man die durchsichtige Plastikfolie nicht aufbekommen und mit einer Schere nachgeholfen hat! Wer es schafft, ein Pfund vakuumverpackten Kaffee zu öffnen, ohne das Kaffeepulver im Umkreis von einem Meter um sich zu verstreuen, hat einen Geschicklichkeitspreis verdient. Sehr beliebt bei der Hitparade der Kleckerkandidaten sind auch Fischkonserven. Die mit den praktischen Metallringen... Entweder bricht der Ring sofort am Anfang ab und man muss die Fischdose mit einem Schraubenzieher o.ä. öffnen, oder alles geht bis kurz vor Schluss gut und dann reißt der Deckel ab und schleudert mit zirkusreifen Loopings Fischstückchen in den Raum.


geöffnete Erdnusstüte

Ach, was könnte man sich praktische Verpackungen vorstellen. Zum Beispiel Erdnuss- oder Chipstüten, die nicht gleich komplett von oben bis unten aufreissen, sondern wirklich nur eine saubere Öffnung haben und vielleicht sogar wiederverschließbar sind! Dann müsste man nicht immer gleich alles aufessen und hätte zum Beispiel am nächsten Tag noch knackige Erdnüsse statt Knabberzeug von der Konsistenz eines Frottee-Handtuchs.


Vielleicht sollten sich die Verpackungserfinder mal ein Beispiel an der Natur nehmen. Deren Produkte sind zwar in der Regel nicht wiederverschießbar, aber in angenehmen Portionsgrößen mit leicht zu öffnender Verpackung im Angebot.


(C4U)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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